Writing was not my first love. Mein Weg zum Werbetexten.
Wieso kommt jemand, der gar nicht so gerne schreibt, zum Copywriting? In diesem Beitrag erzähle ich es dir.
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Von Marina Voshard
Texte, die klingen wie eine Unterhaltung. Wie das gelingt, liest du hier.
Quatschen, labern, ratschen, plauschen – für einen guten Schnack bin ich immer zu haben. Einer der Gründe, warum ich großer Fan vom Schreib-Trend des Conversational Copywritings bin. Das, was ich so gerne predige (vor allem mir selbst), hat nun endlich einen Namen: Schreibet mehr so wie ihr sprechet. Conversational Copywriting.
Und wie klingt das denn? Na, wie eine Unterhaltung. In der Uni hatte ich ein Semester lang den Kurs Conversation. Mein Lieblingskurs, denn hier ging’s tatsächlich ums Quatschen. Eine englischsprachige Erasmus-Studentin motivierte uns doch tatsächlich dazu, Fehler zu machen. Shocking. Aber sinnvoll! Denn in den Hauptkursen lernten wir zwar die korrekte Grammatik und wie Shakespeakeres Hamlet anno dazumal gesprochen hat. Wenn die (lebendige) Britin aber mit uns sprach, waren uns viele Begriffe neu.
Der Kurs (und viele, viele Serien) halfen mir, mein Smalltalk-Englisch zu verbessern.
Das Ergebnis: Ich fühlte mich mit Native Speakern schneller auf einer Wellenlänge. Und das, liebe:r Lesende, ist genau das, was du auch deiner Zielgruppe durch deine Werbetexte vermitteln möchtest: Ich verstehe dich, ich spreche auf der gleichen Frequenz wie du. Dadurch entsteht Vertrauen, Identifikation, ja sogar ein Gefühl von Freundschaft. Die Basis für das Klingeln in deiner Kasse.
Wie legst du jetzt am besten los mit dem Conversational Copywriting? Hier ein paar Tipps:
1. Sag es!
Bevor du den Text für deinen nächsten Newsletter oder Insta Post niederschreibst, sprich laut aus, was du eigentlich sagen möchtest. Besser noch: Beschreibe es einer Kollegin, deinem Partner oder deiner Zimmerpflanze, die dich hochgezogenen Blattschultern ansieht. „Worum geht’s hier eigentlich?“, will sie fragen. Erklär es ihr in deinen Worten und schreib es dann auf.
2. Hey du!
Sprich deine Leser:innen gezielt an. Das Wörtchen man sortieren wir an dieser Stelle direkt aus und wählen stattdessen das du oder Sie. Hab dabei immer vor Augen, mit wem du gerade kommunizierst.
Negativ-Beispiel: „Wenn man eine Sonnenbrille trägt, sind die Augen besser geschützt.“
Positiv-Beispiel: „Trage eine Sonnenbrille, um deine Augen zu schützen.“
3. Frag nach.
Streue hier und da Fragen in deinen Text ein. Du erhältst zwar keine konkrete Antwort, aber der Lesende bleibt besser bei der Sache. Eine Frage – „Was denkst du: Wie viele Deutsche sind unzufrieden im Job?“ – regt das Hirn an und weckt Neugier.
4. Kenne und imitiere deine Kund:innen
Bevor du die Kardashians zitierst oder nur noch schreibst, wie Nina Chuba rappt, überleg kurz, wen du erreichen möchtest. Ist deine Zielgruppe ü50 wird sie (no offense) nicht wissen, was du meinst, wenn du etwas vom bare minimum oder deinem POV erzählst.
Deshalb: Achte bei der Kommunikation mit deiner Zielgruppe auf Wörter und Ausdrucksweisen, notiere dir Auffälliges und lass es in deine Texte einfließen.
5. Vergiss (ein paar) Copywriting-Regeln
Ich geb’s zu: Das mache ich selbst viel zu oft. Die häufigsten Tipps im Copywriting klingen in etwa so: Streiche ALLE überflüssigen Wörter, schreibe kurze Sätze, nutze aktive Sprache. Super!
Gehen wir aber nochmal zurück: Conversational Copywriting vermittelt das Gefühl, in einem Gespräch zu stecken. Und in denen gibt es jede Menge Füllwörter, Ähs, verschachtelte Sätze und Abschweifungen. Wenn du ein Gefühl bis ins kleinste Detail beschreibst, um deine Leserschaft einzufangen, darf sich auch ein Streich-Wort (z.B. irgendwie, viel, sehr) in deine Texte verirren und du darfst es sogar falsch schreiben – diesen Tipp finden andere Copywriter sicher seeeeeeeeeehr bedenklich.
Viel Spaß beim Quatschen äh Schreiben!